Zillertaler Verkehrsbetriebe AG: Nachfrage nach Bahn und Bus weiter gestiegen, mehr Tempo bei Dekarbonisierung gefordert

Zillertaler Verkehrsbetriebe AG: Nachfrage nach Bahn und Bus weiter gestiegen, mehr Tempo bei Dekarbonisierung gefordert


Immer mehr Fahrgäste setzen auf die Zillertalbahn, auch Busangebot war gefragt – Umsetzung der neuen, umweltfreundlichen Antriebsform hat höchste Priorität – 2024 investiert die ZVB in den zweigleisigen Ausbau der Strecke Schlitters-Gagering und den Umbau des Bahnhofs Zell am Ziller.

Jenbach (15. Juli 2024) – Die Zillertaler Verkehrsbetriebe AG vermelden für das Geschäftsjahr 2023 einen deutlichen Aufwärtstrend bei den verkauften Tickets, und auch im Busbereich konnten Umsatzsteigerungen eingefahren werden.

Die Zahl des internationalen Verkehrs auf der Bahn stieg gegenüber dem Jahr zuvor um 3,4 Prozent auf 58.000 Fahrten. Dabei handelt es sich fast ausschließlich um An- und Abreisen von Urlaubsgästen. Der Ticketverkauf im Inland legte um zwei Prozent auf erstmals mehr als 400.000 zu. Die Mobilitätsorganisation VCÖ weist für die Zillertalbahn im Jahr 2023 insgesamt 3,2 Millionen Fahrten aus. Das entspricht einer Steigerung von 308.000 Fahrgästen oder mehr als 10 Prozent. Dabei handelt es sich zum Großteil um Hochrechnungen aufgrund festgelegter Formeln. 2023 wurden insgesamt 19.709 Regelpersonenzüge (Züge im Halbstundentakt) mit Dieselantrieb geführt. Die Zillertalbahn fuhr insgesamt 625.564 Kilometer im Personenverkehr.

Im Busbereich, in dem eine genaue Angabe von Fahrgastzahlen aufgrund der hohen Zahl der Zeitkarten nicht möglich ist, konnte die ZVB den Umsatz um 13 Prozent auf 7,7 Millionen Euro steigern. Die gesamte Betriebsleistung des Unternehmens stieg im Vorjahr um 7,7 Prozent auf 20,9 Millionen Euro. In puncto Ergebnis erzielte die ZVB 2023 und damit zum neunten Mal in Folge schwarze Zahlen. Der Jahresüberschuss belief sich auf rund 45.000 Euro (2022: 282.516,67 Euro).

„Die große Nachfrage ist unser Ansporn, weiter hart zu arbeiten und unseren Fahrgästen auch künftig den bestmöglichen Service zu bieten. Mein Dank gilt an dieser Stelle auch unseren 177 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiterinnen, die Tag für Tag ihr Bestes geben“, betont Abg. Z. NR Franz Hörl, der Aufsichtsratsvorsitzende der Zillertaler Verkehrsbetriebe AG.

Neue Zillertalbahn: Entschlossenheit und Tempo gefordert
Die Zillertaler Verkehrsbetriebe AG war im Geschäftsjahr 2023 mit einigen Herausforderungen konfrontiert – unter anderem mit der Frage, wie die Zillertalbahn künftig angetrieben wird. „Leider wurde auf dem Weg zur neuen Zillertalbahn viel wertvolle Zeit liegengelassen. Wir haben Handlungsbedarf und müssen Gas geben, um die Zillertalbahn zu einem nachhaltigen, modernen und damit attraktiven Angebot für die Zillertalerinnen und Zillertaler und für unsere Gäste aus der ganzen Welt zu machen“, so Hörl und appelliert an die Geschlossenheit der Entscheidungsträger:innen, die nächsten Schritte zügig in Angriff zu nehmen. Die bestehende Dieselfahrzeugflotte – sie braucht jährlich 900.000 Liter Diesel – befindet sich zwar in einem angemessenen Erhaltungszustand, jedoch steigt der Instandhaltungsaufwand massiv an und ihr Betrieb ist langfristig wirtschaftlich unter den bestehenden Vertragsbedingungen nicht abbildbar.

Entlastung für das Zillertal
Einen wesentlichen Beitrag zur Verkehrs- und Umweltentlastung des Zillertals leistet die ZVB auch mit dem Güterverkehr, der vor drei Jahren wieder aufgenommen wurde. Im Vorjahr transportierte die Zillertaler Verkehrsbetriebe AG 3.623 mit Rundholz beladene Güterwaggons vom Verladeterminal in Jenbach zu Binderholz in Fügen. Damit pendelte sich das Beförderungsvolumen auf die vertraglich fixierte Menge ein. Konkret hat die Zillertalbahn im Jahr 2023 ein Gewicht von 149.992 Tonnen an Rundholz von Jenbach zu Binderholz transportiert. Zusätzlich wurden noch 88 Schnittholz- bzw. Pelletswagen mit einem Gewicht von 7.312 Tonnen befördert.

Investitionen in die Infrastruktur
Im Geschäftsjahr 2023 hat die ZVB außerdem wichtige Investitionen in die Infrastruktur getätigt. Erfolgreich abgeschlossen wurde die Trassenverlegung zwischen Ried und Kaltenbach. Durch diese Umbaumaßnahmen konnte eine nichttechnisch gesicherte Eisenbahnkreuzung aufgelöst und die Streckengeschwindigkeit von 35 km/h auf 70 km/h angehoben werden. 2023 wurden darüber hinaus Vorbereitungsarbeiten für den zweigleisigen Ausbau Schlitters-Gagering durchgeführt. Im Zuge dessen startete die Planung der neuen Trasse.

Schwerpunkte 2024 sind der zweigleisige Ausbau der Strecke Schlitters-Gagering und der Umbau des Bahnhofs Zell am Ziller sowie
Grundstückssicherungsmaßnahmen für die Bauvorhaben Mayrhofen und Zell am Ziller–Aschau.

Änderungen im Aufsichtsrat
Im Rahmen der diesjährigen Hauptversammlung wurde ein neuer stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender gewählt. Der Bürgermeister von Hippach, Alexander Tipotsch, tritt die Nachfolge von Dominik Mainusch an, der aus dem Gremium ausgeschieden ist.

Medienkontakt:
Dietmar Eder
clavis Kommunikationsberatung
Tel. 0699 16020010
dietmar.eder@clavis.at

Foto: V.l.: Vorstand Andreas Lackner, Aufsichtsratsvorsitzender Franz Hörl, Bürgermeister Dietmar Wallner (Jenbach) und der neugewählte Stellvertreter des Aufsichtsratsvorsitzenden Alexander Tipotsch (Bürgermeister Hippach) ©ZVB/Die Fotografen 

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